Möllner Markt - Gemeinde Koberg

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Möllner Markt

Presse 2016

Ein Dorf mit vielen Möglichkeiten
Zu Besuch bei Jörg Smolla, Bürgermeister der Gemeinde Koberg
Der MarktTreff mit dem Dorfgemeinschaftshaus, der Mittelpunkt der Gemeinde Koberg.
© Fotos: M. Nordmann
Koberg (mno). Welches Dorf hat schon seine eigene Zeitung? Koberg hat seinen „Klönschnack“. Seit 1980 erscheint das Heft zweimal im Jahr und berichtet „een beten dit - een beten dat“ aus der etwa 750 Einwohner zählenden Gemeinde. „Da stehen alle Koberger Neuigkeiten drin. Das ist unsere Chronik. Die Zeitung liegt jetzt auch in gebundener Form mit den Jahrgängen 1980 bis 1990 und 1991 bis 2000 vor“, erklärt Bürgermeister Jörg Smolla nicht ohne Stolz.

Seit 2008 ist er ehrenamtlicher Bürgermeister von Koberg. Der gebürtige Niedersachse zog mit seiner Familie vor 25 Jahren nach Koberg und ist sofort heimisch geworden. Familie Smolla brachte sich gleich ins Dorfleben ein. Jörg Smolla trat in die Freiwillige Feuerwehr ein, gehört seit 2003 dem Gemeinderat an. Viel hat sich in den Jahren verändert. Damals sei das Dorf noch fest in Bauernhand gewesen. „Heute gibt es nur noch drei landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe“, erklärt der 52-Jährige. Der Wandel bescherte der Gemeinde zwei Neubaugebiete. Neue Familien zogen nach Koberg, das verkehrstechnisch günstig zu Hamburg und Lübeck liegt.

Die Nahversorgung findet ebenfalls noch in Koberg statt, ein Umstand, der nicht überall im ländlichen Raum mehr anzutreffen ist. Der 2008 eröffnete "MarktTreff" im Herzen der Gemeinde, gleich neben dem Dorfgemeinschaftshaus gelegen, bietet neben Backwaren auch Dinge des täglichen Lebens. Ganz reibungslos funktionierte das von der Landesregierung geförderte Konzept nicht. Ein halbes Jahr lang war der MarktTreff geschlossen. „Es war nicht einfach, einen neuen Betreiber zu finden“, gibt Jörg Smolla zu. Aber: Seit 1. Oktober ist mit „Die kleine Backstube“ ein neuer Betreiber eingezogen. Mit dem MerktTreff sind auch Arbeitsplätze am Ort geschaffen worden.

Das Dorfgemeinschaftshaus bietet für das Dorfleben einiges. Das Besondere in Koberg: Das historische Haus wird von einem Verein ehrenamtlich geführt, die Mieteimahmen für Veranstaltungen erhält der Verein. Unter den Veranstaltungen im Haus zählen auch die Aufführungen der Kindertheater- und der Theatergruppe. Der engagierte Kulturausschuss organisiert Ausfüge und andere Veranstaltungen für die Dorfbewohner. Es wird also einiges geboten.
Viele Gemeinden sind stolz, wenn sie einen Kindergarten ihr Eigen nennen können, Koberg ist Standort für den Amtskindergarten, der weit über die Ortsgrenze bekannt und genutzt wird. Koberg macht aber auch etwas für Jugendliche ab 14 Jahren. Seit 32 Jahren schon gibt es das „Fraggle Haus“, im alten „Sprüttenhus“, gleich gegenüber dem Dorfgemeinschaftshaus. „Es wird eigenständig von der Jugend verwaltet“, erklärt Bürgermeister Smolla. Es klappt seit Jahrzehnten. Jugendliche aus benachbarten Gemeinden nutzen das Haus ebenfalls. Apropos Vereine. Koberg hat noch einen Sparklub, eine Einrichtung, die 1950 gegründet wurde. „Auch wenn es etwas antiquiert klingt, das alles ist ein Stück Heimat“, sagt Jörg Smolla.
Das Zusammengehörigkeitsgefühl sei groß und das Dorfleben in Koberg werde gepflegt. Das zeigt sich auch beim alljährlichen Ringreiten auf dem Thomberg. Entstanden aus dem Kräftemessen der Knechte erfreut sich das sportliche Ereignis großer Beliebtheit.

Die Sterbekasse ist eine weitere Besonderheit in Koberg. Eine Einrichtung aus dem 19. Jahrhundert, die beibehalten wurde. Mit 280 Mitgliedern ist sie der größte Verein. „Dieser zahlt den Hinterbliebenen 1.000 Euro aus und stellt die Sargträger“, so Smolla, der zugleich auf ein großes Projekt hinweist. Koberg plant die Schaffung eines Waldfriedhofs für Urnenbestattungen. Die Planungen laufen. Im Herbst könnte das Grundstück übergeben werden. Dazu sollen Ackerflächen gekauft und anschließend aufgeforstet werden. Smolla: „Die Einwohner haben sich für das Projekt ausgesprochen“. Durch den Waldfriedhof könnten Koberger im Dorf ihre letzte Ruhe finden. Bisher finden Bestattungen auf dem Nusser Friedhof statt. Ein weiterer Grund für das Projekt: „Damit legen wir ein Ökokonto für die Zukunft an. Wir möchten der Natur etwas zurück geben“, sagt der Bürgermeister. Die neuen Flächen grenzen an das Naturschutzgebiet Hevenbruch.

Jörg Smolla könnte also mit seiner Gemeinde zufrieden sein. Aber der rührige Bürgermeister weiß, dass man ich nicht auf den Lorbeeren ausruhen darf. „Wir haben eine gute Dorfgemeinschaft und viel Natur. Was will man mehr? Aber wir müssen etwas dafür tun, damit das so bleibt. Ich habe keine Angst vor der Zukunft.“

6. April 2016, Möllner Markt, Seite 7
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